Problematischer Medienkonsum
Smartphonesucht

Smartphonesucht

Ebenso wie die Computerspielabhängigkeit ist die Smartphonesucht kein anerkanntes Krankheitsbild. Allgemein lässt sich durch die weite Verbreitung und die große Funktionsvielfalt der aktuellen Smartphones eine zunehmend intensivere Nutzung in allen Bevölkerungsgruppen beobachten.

Wissenschaftliche Untersuchungen zum Thema Smartphonesucht, zeigen, dass eine problematische Smartphone Nutzung besonders mit der intensiven Verwendung von Kommunikations-Applikationen einhergeht. 

Der amerikanische Psychologe Andrew Przybylski beschreibt in diesem Zusammenhang das „Fear of Missing Out“ (zu Deutsch „die Angst etwas zu verpassen“) Phänomen, das durch die zunehmende Verwendung von modernen Kommunikationstechnologien verstärkt wird. Aus der "Fear of Missing Out" oder kurz FOMO entsteht das starke Verlangen durchgehend mit den Anderen verbunden zu sein. Folgende Symptome können im Zusammenhang mit FOMO verstärkt auftreten: 

  • Traurig sein, wenn sich Freunde treffen und Spaß haben während man nicht dabei ist
  • Angst, dass die Erfahrungen von anderen Menschen/Freunden besser sind, als die eigenen
  • Unruhe, Nervosität, wenn man nicht weiß, was die Freunde treiben/tun
  • Das Bedürfnis die eigenen Aktivitäten ständig online mitzuteilen
  • Dem Drang ständig Online zu sein (vor dem Einschlafen, nach dem Aufwachen, in Gesellschaft mit anderen)
  • Konzentrationsprobleme wegen ständiger Ablenkung durch die Online Aktivitäten
  • Gefährdung im Straßenverkehr durch die Nutzung der Smartphones im öffentlichen Raum

Ursachen für FOMO sieht Przybylski unter anderem in der fehlenden Befriedigung der menschlichen Grundbedürfnisse, dem Erleben von Kompetenz, Autonomie und sozialer Verbundenheit sowie fehlenden Strategien im Umgang mit negativen Gefühlen. Damit ergeben sich sehr ähnliche Schutz- und Risikofaktoren wie sie bereits bei der Computerspielabhängigkeit beschrieben wurden.

Viele aktuelle Studien zeigen besonders bei Jugendlichen einen Zusammenhang zwischen der intensiven Nutzung von Social Media Plattformen und negativen Aaswirkungen auf die psychische Gesundheit. Die am häufigsten genannten Problembereiche sind die negativen Auswirkungen auf das Körperselbstbild, Mobbing und Ausgrenzungserfahrungen, Konfrontation mit schockierenden pornograhischen und/oder gewalthaltigen Videoclips, Stress durch zu viele Nachrichten und zu wenig Schlaf wegen der intensiven Nutzung. 

Die Prävention setzt hier auf eine allgemeine Stärkung der psychischen Schutzfaktoren durch Lebenskompetenzprogramme und spezifische Übungen zu den genannten Problembereichen wie z. B. in dem Unterrichtsmanual Körperselbstbild und Soziale Netzwerke.

Weiterführende Infos zu diesem Thema bietet unser Übungsmanual “Körperselbstbild und soziale Netzwerke” für Lehrkräfte.

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