Tipps
10 Tipps für Eltern
Eltern können viel dazu beitragen, dass ihr Kind einen vernünftigen Umgang mit Alkohol findet. Die vorliegenden 10 Tipps (Download: Alkohol - 10 Tipps für Eltern) unterstützen Sie als Eltern bzw. Erziehende dabei.
Ausgangslage: Was sagt die Wissenschaft?
Je früher Kinder und Jugendliche mit regelmäßigem Alkoholkonsum beginnen, desto häufiger mündet dies in einem problematischen Konsum mit häufigen Trinktagen und einer Steigerung der Trinkmenge. Alkoholkonsum von Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren gilt als bedenklich und unter 14 Jahren als sehr problematisch. Durch ein frühes Einstiegsalter steigt die Wahrscheinlichkeit für Verletzungen, Verkehrsunfälle, für das Mitfahren bei alkoholisierten Lenkern und Verwicklungen in gewalttätige Auseinandersetzungen. Besonders wirksam sind Regeln immer dann, wenn von den Kindern und Jugendlichen gleichzeitig elterliche Fürsorge, Unterstützung und Liebe erfahren wird.
Tipp 1: Es gibt viele Anlässe über Alkohol zu reden. Nutzen Sie diese.
- Besonders vor den ersten Erfahrungen mit Alkohol
- Wenn Ihr Kind nachfragt
- Anlässlich von Szenen im Fernsehen und Berichten in verschiedenen Medien
- Anlässlich von Erfahrungen / Beobachtungen im Familien- und Bekanntenkreis
Tipp 2: Interessieren Sie sich für die Sichtweise Ihres Kindes.
- Was denkt Ihr Kind selbst über das Thema Alkohol oder das Thema Fortgehen?
- Welche Erfahrungen und Beobachtungen hat Ihr Kind bereits selbst gemacht?
- Welchen Stellenwert hat Alkohol im Freundeskreis Ihres Kindes?
Tipp 3: Grundsätzlich: Interessieren Sie sich dafür, wie es Ihrem Kind geht.
- Was beschäftigt Ihr Kind gerade?
- Welche Interessen hat es? Was ist ihm gerade wichtig?
- Gibt es Lebensumstände, die Ihr Kind belasten?
- Überlegen Sie gemeinsam, welche Art von Unterstützung gegebenenfalls hilfreich sein könnte.
Tipp 4: Ihr Kind orientiert sich an Ihnen. Seien Sie Vorbild.
- Konsumieren Sie Alkohol verantwortungsvoll.
- Denken Sie über Ihren eigenen Umgang mit Alkohol nach: Bei welchen Gelegenheiten, wie häufig und in welcher Menge trinken Sie Alkohol?
- Falls Sie selbst oder ein Familienmitglied Schwierigkeiten im Umgang mit Alkohol haben: Holen Sie sich Hilfe (Arzt, Beratungsstellen etc.).
Tipp 5: Vermitteln Sie eine klare Haltung und vereinbaren Sie Regeln.
- Kein Alkohol im Straßenverkehr, in der Schule und beim Sport
- Orientieren Sie sich am Jugendschutzgesetz.
- Achtung: Eltern tragen die Verantwortung auch für fremde Jugendliche unter 16 Jahren, die bei ihnen zu Hause Alkohol konsumieren.
- Besprechen Sie Vorsichtsmaßnahmen (siehe Tipp 8) im Umgang mit Alkohol.
Animieren Sie Ihr Kind nicht zum Trinken.
Tipp 6: Reden Sie über Wirkung und Risiken von Alkohol.
- Je nach Menge: anregend, enthemmend bis narkotisierend
- Nachlassen der Konzentration, Verlangsamung der Reaktion
- Unfälle, Gewalt, ungewollte Sexualkontakte
- Bei häufigem, intensivem Trinken: Gefahr von Organschädigungen und Suchtentwicklung
- Vorsicht: Spirituosen und Mixgetränke wirken anders als Bier und Wein! Sie sind für die meisten Alkoholvergiftungen verantwortlich.
- Alkohol in der Schwangerschaft kann sich schädlich auf das ungeborene Kind auswirken.
- 350.000 Menschen in Österreich sind alkoholabhängig.
- 770.000 Menschen konsumieren Alkohol in einem gesundheitsschädigenden Ausmaß.
Tipp 7: Achten Sie darauf, wie im Umfeld Ihres Kindes mit Alkohol umgegangen wird.
- Wie wird in Vereinen, auf Dorffesten, in Lokalen, bei Partys mit Alkohol umgegangen?
- Werden Sie selbst aktiv, wenn Sie Verstöße gegen das Jugendschutzgesetz bemerken.
Tipp 8: Besprechen Sie Vorsichtsmaßnahmen im Umgang mit Alkohol.
- Keinen Alkohol auf leeren Magen trinken
- Zwischendurch Wasser trinken
- Vorsicht bei Spirituosen / Mixgetränken: unvorhersehbare Wirkung!
- Niemals alkoholisiert Rad, Moped oder Auto fahren!
- Nicht bei alkoholisierten Lenkern mitfahren!
- Beim Fortgehen das Getränk nicht unbeaufsichtigt lassen (K.O.-Tropfen!).
- Im Voraus für eine sichere Heimfahrt sorgen (z. B. abholen, ausreichend Geld fürs Taxi).
- Stark alkoholisierte Freunde nie alleine lassen!
- Alkoholisierte Freunde daran hindern, ein Fahrzeug in Betrieb zu nehmen
- Erste Hilfe: stabile Seitenlage, um Erstickungsgefahr durch Erbrochenes zu verhindern
- Bei Unsicherheit oder Überforderung: Eltern, andere Erwachsene oder die Rettung rufen!
Tipp 9: Im Falle des Falles – wenn Ihr Kind zu viel getrunken hat
- Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind sicher nach Hause kommt.
- Leisten Sie – wenn notwendig – Hilfe.
- Ein Gespräch sollte auf jeden Fall stattfinden:
- Reden Sie mit ihrem Kind, wenn es wieder nüchtern ist.
- Halten Sie sich mit Vorwürfen zurück und lassen Sie Ihr Kind ausreichend zu Wort kommen.
- Besprechen Sie die gesamte Situation und nicht nur den Alkoholkonsum an sich:
- Wie ist es dazu gekommen? Wie geht es dir? (Liebeskummer? Probleme in der Schule? Gruppendruck?)
Tipp 10: Wenn Ihr Kind häufig viel Alkohol trinkt
- Versuchen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind die Gründe dafür herauszufinden.
- Treffen Sie Vereinbarungen (Alkoholkonsum nur an einem Wochenendtag, Trinkmenge, …), um den Alkoholkonsum zu senken.
- Sie müssen Ihre Sorge nicht alleine tragen: Holen Sie sich Unterstützung.
Weiterführende Infomaterialien und Links zum Thema Alkohol:
- 10 Tipps für Eltern zum Thema Alkohol
Informationsflyer des Instituts Suchtprävention - Über Alkohol reden
Eltern-Broschüre des Instituts Suchtprävention - Alkohol: Kulturgut, Konsumgut und psychoaktive Droge
Infoflyer der Österreichischen ARGE Suchtvorbeugung - "Der ganz 'normale' Alkoholkonsum"
Broschüre des Bundesministeriums für Gesundheit - www.jugendschutz-ooe.at
Infos zum Jugendschutzgesetz OÖ (Jugendreferat, Land OÖ)
Eltern und Erziehungsberechtigte können viel dazu beitragen,
dass Kinder und Jugendliche gar nicht erst mit dem Rauchen beginnen. In unserer Broschüre "Übers Rauchen reden" finden Eltern unter anderem 10 wertvolle Tipps zur Nichtraucher-Erziehung:
- Vermitteln Sie Ihrem Kind, dass Sie nicht wollen, dass es raucht.
- Nehmen Sie Ihr Kind ernst und interessieren Sie sich. So kann ein Gespräch gelingen.
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Nachteile des Rauchens.
- Sprechen Sie mit Ihrem Kind über mögliche Fehlannahmen wie „Rauchen macht schlank“.
- Setzen Sie Grenzen und vereinbaren Sie Regeln.
- Wenn Sie selber rauchen: Überdenken Sie Ihre Rauchgewohnheiten.
- Wenn Sie selber rauchen: Sprechen Sie offen über Ihre Gründe und mögliche Schwierigkeiten.
- Seien Sie sich bewusst – Freunde Ihres Kindes haben großen Einfluss.
- Unterstützen Sie Ihr Kind, wenn es aufhören will.
- Holen Sie sich bei Problemen rechtzeitig Hilfe und Unterstützung von außen.
Ergänzend zur Broschüre "Über Cannabis reden" bieten wir auf unserer Website für Eltern und Erziehende auch den gleichnamigen interaktiven Leitfaden an. In zehn übersichtlichen Abschnitten wird das Thema Cannabis und Jugendliche aus Elternsicht aufgearbeitet, versehen mit hilfreichen Tipps zur Gesprächsführung. Darüber hinaus enthält der interaktive Leitfaden Wissenswertes zum Thema Cannabis, ein Quiz und Infos zu Hilfsangeboten.
Kinder und Jugendliche wachsen heute mit digitalen Medien wie selbstverständlich auf. Eine alters- und entwicklungsgerechte Medienauswahl zu treffen ist für Eltern und Erziehende im digitalen Zeitalter zunehmend komplexer und schwieriger geworden. Die folgenden Tipps können dabei helfen:
Mir ist langweilig, darf ich fernsehen?
Kinder erleben Langeweile meistens als sehr unangenehm. Sie haben zu nichts Lust, oder das, was ihnen einfällt, ist gerade nicht möglich. In solchen Situationen sind Eltern oft versucht, ihrem Kind das Fernsehen oder Computerspielen zu erlauben.
- Vielleicht haben Sie schon erlebt, dass das oft gar nicht so gut funktioniert: Die Stimmung Ihres Kindes bessert sich dadurch nicht.
- Langeweile, das Erleben, dass gerade „nichts“ ist, ist oft die Voraussetzung dafür, dass eigene Ideen überhaupt entstehen oder hochkommen können.
Tipp: Lassen Sie Ihrem Kind Zeit! Langeweile ist unangenehm, aber sie geht oft schneller vorüber als gedacht, wenn man sie ein bisschen aushält.
Tipp: …oder setzen Sie sich einfach zu Ihrem Kind. Vielleicht steckt hinter der Langeweile im Grunde ein anderer Kummer.
Noch einmal den Lieblingsfilm!
Videos oder DVDs sind eine gute Alternative zum laufenden Fernsehprogramm.
Gerade kleinere Kinder sehen sich gerne einen Film mehrere Male an.
Videos / DVDs haben den Vorteil,
- dass Sie als Eltern wissen, was Ihr Kind sieht,
- dass es keine Werbung gibt,
- dass der Film mit einem Nachspann ausklingt und kein weiterer Film folgt
- und dass man sich bei der Tagesplanung nicht nach dem Fernsehprogramm richten muss.
TIPP: Viele Büchereien haben inzwischen DVDs mit Kinderfilmen zum günstigen Ausleihen.
„Teletubbies“ fürs Baby?
TIPP: Gewöhnen Sie Ihr Kind nicht zu früh an das Fernsehen
- Kinder bis zum Alter von 3 Jahren sollten am besten gar nicht fernsehen.
- Fallen Sie nicht auf als kleinkindgerecht empfohlene Sendungen herein!
Kleinkinder brauchen noch kein Fernsehen. Sie brauchen- ihre Eltern
- das Leben um sie herum (Nachbarn, Natur, Geschäfte, Spielplatz,…)
- und Dinge, die sie angreifen können.
Kleinkinder sind zudem von den Fernsehbildern und –geräuschen sehr schnell überfordert.
TIPP: Wenn Ihr Kind fernsieht und noch klein ist: Bleiben Sie bei ihm! Erklären Sie ihm, was es nicht versteht oder was ihm vielleicht Angst gemacht hat.
Nur noch diese eine Sendung, bitte, bitte!
Kindersendungen am laufenden Band machen es Kindern schwer, sich davon loszureißen. Zu groß ist die Faszination der verschiedenen Bilder und Geschichten. Beim Abschalten brauchen Kinder die Unterstützung ihrer Eltern.
TIPP: Legen Sie vorher mit Ihrem Kind fest, welche Sendung geschaut werden darf.
TIPP: Falls Ihr Kind sich nach dem Ende der Sendung nicht von alleine losreißen kann, - helfen Sie ihm dabei! Schalten Sie den Fernsehapparat aus, sobald die Sendung zu Ende ist.
TIPP: Klagen und Murren darüber, dass man nicht mehr weiter fernsehen darf, ist für Kinder normal. Meistens geht es schnell vorüber. Besonders dann, wenn Kinder sich daran gewöhnt haben, dass nach der vereinbarten Sendung immer Schluss ist.
„Babysitter Fernseher“: Ich brauch doch auch einmal eine Stunde Ruhe!
Der Alltag mit Kindern kann sehr anstrengend sein. Oft lastet der Großteil der Verantwortung außerdem auf nur einer Person. Das Kind fernsehen zu lassen, bietet sich als Entlastung an: Man kann einmal durchschnaufen oder etwas in Ruhe erledigen.
TIPP: Es gibt Situationen, in denen es die beste verfügbare Lösung ist, das Kind fernsehen zu lassen. Aber es sollte nicht zur Regel werden!
TIPP: Eine Hörspielkassette (oder CD) kann manchmal den gleichen Zweck erfüllen. Kassetten und CDs mit Märchen und Geschichten lassen sich auch in Büchereien ausleihen.
TIPP: Vielleicht gibt es in der Nähe andere Familien, mit denen es möglich wäre, sich manchmal gegenseitig unter die Arme zu greifen. Oder eine Oma, die gern einmal mit Ihrem Kind spazieren geht.
Wie kann dir diese Serie nur gefallen!
Was ein Kind anspricht, - sei es ein Bilderbuch, ein Märchen oder eine Fernsehserie, - hat immer etwas mit den Themen zu tun, die das Kind gerade beschäftigen (z.B: Gerechtigkeit, mutig sein, Freunde finden, die Erde (Natur) schützen,…).
TIPP: Auch wenn Sie die Lieblingsserie Ihres Kindes vielleicht dumm finden;
werten Sie den Geschmack und die Freude Ihres Kindes nicht ab.
TIPP: Unterhalten Sie sich mit Ihrem Kind darüber. Zum Beispiel: Was gefällt dir bei dieser Serie? Wer von den Figuren möchtest du am liebsten sein? Was würdest du machen, wenn du diese Figur oder dieser Held wärst?
TIPP: Unterbinden Sie es nicht, wenn Ihr Kind Serien nachspielt. Dadurch verarbeitet es das Gesehene.
Gemeinsam ist besser als alleine
Kinder im Vorschulalter sollten am besten nicht alleine fernsehen. Schon gar nicht, wenn Eltern den Inhalt der Sendung nicht genau kennen.
Gemeinsam fernsehen verbindet. Es macht Freude, etwas gemeinsam zu erleben, oder die Begeisterung über eine Sendung mit jemanden zu teilen. Und es gibt Sicherheit, wenn es zu spannend wird.
TIPP: Jedes Kind ist anders. Es kann sein, dass Ihr Kind auch eine scheinbar harmlose und altersgerechte Sendung irritiert. Wenn Sie bei ihm bleiben, bekommen Sie mit, wenn Ihr Kind etwas ängstigt oder durcheinander bringt, und können mit ihm darüber reden.
TIPP: Schalten Sie nicht einfach ab, wenn sich Ihr Kind bei einer Sendung fürchtet. Lassen Sie Ihr Kind entscheiden, ob es die Sendung zu Ende sehen will. Das Wissen darüber, dass es gut ausgeht, kann helfen, die Angst abzubauen. Bleiben Sie währenddessen aber unbedingt bei ihm!
TIPP: Verzichten Sie darauf, Ihrem Kind einen Fernseher oder Computer fürs eigene Zimmer zum Geschenk zu machen. Kinder mit einem Fernseher im eigenen Zimmer sehen fast dreimal so viel fern wie andere. Dabei verlieren Eltern sehr bald den Überblick, was ihre Kinder schauen.
Kinder wollen die Welt kennen lernen und lieben Geschichten
Das Fernsehen bietet vieles: wunderbare Geschichten, Lustiges, gut aufbereitete Wissenssendungen. So gut manche Sendungen auch sind: Es genügt nicht, etwas nur am Bildschirm zu sehen. Kinder brauchen wirklichen Kontakt mit den Dingen, um etwas zu verstehen.
TIPP: Es muss nicht gleich der Sonntag im Erlebnispark sein. Gerade im Kindergartenalter haben Kinder noch viel Freude mit einfachen Dingen:
Steine ins Wasser werfen, Käfer beobachten, einen Eiswürfel lutschen, eine Katze streicheln, sich die kalten Füße warmrubbeln lassen…
TIPP: Geschichten erzählen oder vorlesen: Anders als beim Fernsehen hat man dabei jederzeit die Möglichkeit zu unterbrechen, um eigene Gedanken einfließen zu lassen. Zum Beispiel: Was glaubst du, wie es ausgeht?... Oder Ihrem Kind fällt spontan ein eigenes Erlebnis ein, das so ähnlich war wie das in der Geschichte.
TIPP: Wissenssendungen kann man zum Anlass nehmen, etwas selbst auszuprobieren. Aber Achtung: Selten funktioniert etwas gleich so reibungslos wie im Fernsehen (Auch für die Sendung wurde vorher geübt.)
Wie entspannend ist Fernsehen?
Da wir Erwachsenen das Fernsehen oft als Entspannung am Abend nutzen, gehen wir davon aus, dass es auch auf Kinder so wirkt. Tatsächlich sind Kinder nach dem Fernsehen aber oft besonders unruhig oder aufgekratzt.
TIPP: Was beobachten Sie in Ihrer Familie?
- Wie ist die Stimmung Ihres Kindes nach dem Fernsehen?
- Wie ist Ihre eigene Stimmung nach dem Fernsehen?
- Hängt die Stimmung von den gesehenen Filmen ab?
- Hängt die Stimmung von der Dauer des Fernsehens ab?
- Falls Ihr Kind nach dem Fernsehen aggressiv, lustlos oder erschöpft ist…
- wie reagieren Sie darauf?
TIPP: Zwingen Sie Ihr Kind nicht zum Stillsitzen während des Fernsehens. Kinder verarbeiten durch Bewegung die inneren Spannungen, die beim Zuschauen entstehen.
Kinder gewöhnen sich schnell an etwas. So auch an das Fernsehen zum Entspannen. Dabei brauchen sie das gar nicht. Die Annahme, dass immer etwas los sein muss oder man Berieselung braucht, um ausspannen zu können, stammt aus der Welt der Erwachsenen.
TIPP: Probieren Sie es einmal für einen bestimmten Zeitraum aus: Lassen sie den Fernseher weg und finden Sie heraus, was Ihr Kind nach einem anstrengenden Kindergartentag braucht, um zur Ruhe zu kommen. (Vielleicht ist es Kuscheln, vielleicht will es erzählen, was es erlebt hat, vielleicht möchte es sich mit seinen Spielsachen zurückziehen, vielleicht braucht es Bewegung, um die überschüssigen Energien loszuwerden,…)
Fernsehen vor dem Frühstück?
Auf manchen Kanälen gibt es Kinderfernsehen schon ab 6 Uhr morgens. Wenn es schon angeboten wird, warum sollte man nicht darauf zurückgreifen und sich dadurch die Morgenroutine erleichtern?
- Beim Schlafen und Träumen sind wir in unserer inneren Welt. Diese innere Welt ist Basis unseres Fühlens und unserer Phantasie. Wenn wir unser Kind schon in der Früh mit Comic-Serien oder anderen Sendungen füttern, legen sich diese über die eigenen inneren Bilder. Das kann dazu führen, dass sich unser Kind nicht mehr richtig „spürt“, unruhig und zappelig wird. Oder den Zugang zu seiner eigenen Phantasie und seinen Ideen verliert.
- Nach dem Aufwachen sind wir meistens noch weich und ungeschützt. Wir müssen uns erst einen Schutzmantel aufbauen, damit wir den Alltag mit all seinen Einflüssen gut bestehen. In diesem ungeschützten Zustand können Fernsehbilder viel stärker eindringen und uns unbewusst beeinflussen; mehr als z.B. am Nachmittag.
TIPP: Ein Tagesbeginn ohne Fernsehen macht langfristig ausgeglichener und zufriedener.
TIPP: Wenn es in der Früh regelmäßig stressig ist…
- Lässt sich etwas schon am Vorabend erledigen, damit es in der Früh nicht so stressig wird?
- Lassen sich eventuell Ansprüche reduzieren? (z.B. vielleicht Frühstücksgeschirr erst nach der Arbeit abwaschen?)
- Sind Sie selber eher ein Morgenmuffel? Das ist okay. Kein Grund, Ihr Kind fernsehen zu lassen. Ihr Kind kennt Sie und kann auch mit Ihrer Morgenlaune gut leben.
TIPP: Kinder gewöhnen sich schnell an etwas. Sie können sich auch schnell umgewöhnen. Falls Ihr Kind gewohnt war, morgens fernzusehen, und Sie beschließen, das zu ändern:
- Die Umstellung wird wahrscheinlich nicht ohne Murren und Konflikte von statten gehen.
- Wenn Sie selber überzeugt und konsequent sind, wird es für Ihr Kind aber bald selbstverständlich, den Tag ohne Fernsehen zu beginnen.