Das Institut Suchtprävention bietet gemeinsam mit dem Land Oberösterreich mit der neuen Kampagne „Handypause beim Abholen“ und den bereits bestehenden „Elterntipps – Fernsehen und digitale Medien im Kindergartenalter“ ein Gratis-Angebotspaket für Kindergärten und Krabbelstuben, die das Thema Fernsehen und digitale Medien im Rahmen ihrer Elternarbeit behandeln wollen.
Bereits kleine Kinder bewegen sich in einer zunehmend digitalisierten Welt. Medien sind sowohl in den Familien auch als im öffentlichen Leben stets gegenwärtig. So erleben Kinder schon von Anfang an mediale Reize sowie den Medienumgang ihrer Eltern. Mit fortlaufendem Alter nutzen sie ein immer umfangreicheres Medienensemble selbst, zu dem sie auch einen immer besseren Zugang haben. Das belegen aktuelle Studien wie die mini KIM-Studie 2023 (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, Stuttgart, 2024) oder die OÖ Kinder-Medien-Studie 2024 (Education Group, Linz, 2024).
So hat beispielsweise seit 2020 der persönliche Zugang der Zwei- bis Fünfjährigen zu smarten Geräten zugenommen. Inzwischen verfügt jedes fünfte Kleinkind über ein eigenes Tablet, Handy oder Smartphone. Auch das Fernsehen spielt im Familienalltag trotz steigender Verbreitung anderer digitaler Medien nach wie vor eine große Rolle.
Durch eine möglichst frühe Sensibilisierung der Eltern für einen reflektierten eigenen Umgang mit Smartphone und Co und eine altersgemäße Medienerziehung der Kinder kann negativen Entwicklungen wie Interaktionsstörungen, Verzögerungen und Defizite bei der Sprachentwicklung oder dem Erlernen von sozialen Fähigkeiten, Aufmerksamkeits- und Impulskontrollstörungen usw. vorgebeugt werden.
Die meisten der in den erwähnten Studien befragten Eltern sind sich auch darüber bewusst, dass der kindliche Medienkonsum Begleitung und Regelung braucht. Die Umsetzung im Familienalltag gelingt allerdings nicht immer.
„Handypause beim Abholen“
Mit der neuen Initiative „Handypause beim Abholen“ sollen mittels Botschaften auf Postkarten und Plakaten im Eingangs- bzw. Garderobenbereich von Kindergärten und Krabbelstuben die Eltern für einen bewussten Umgang mit dem Smartphone in Gegenwart ihrer Kinder sensibilisiert werden. Sie sollen Eltern auch dazu motivieren, sich bewusst „handyfreie“ Momente im Familienalltag zu nehmen. Zudem verdeutlichen die Botschaften den positiven Beitrag solcher digitalen Auszeiten zur Qualität der Eltern-Kind-Beziehung. Die Plakate und Postkarten motivieren Eltern zum Beispiel die Wiedersehensfreude beim Abholen aus dem Kindergarten ungestört ohne Smartphone zu genießen.
Umfangreiches Angebotspaket für Kindergärten und Krabbelstuben zum Thema Umgang mit Bildschirmmedien im Kleinkind- und Vorschulalter
Um dem Bedarf nach Informationen und pädagogischen Handreichungen für Eltern von Kleinkindern zum Thema Fernsehen und andere Bildschirmmedien gerecht zu werden, bietet das Institut Suchtprävention neben den neuen Plakaten und Postkarten zudem ein umfangreiches Angebotspaket für Krabbelstuben und Kindergärten an.
Dieses Angebot umfasst:
12 Plakate mit Tipps für Eltern zum Thema Fernsehen:
Die Plakate thematisieren auf humorvolle Weise und ohne moralischen Zeigefinger die zentralen Kernbotschaften der insgesamt 12 Tipps. Im Vordergrund steht das Bild, der Text hält sich auf den ersten Blick zurück. Das Bild dient als Türöffner und soll bei den Eltern eine angenehme Emotion (Schmunzeln) auslösen. Positiv eingestimmt, lesen die Eltern dann die Botschaft. Jedes Plakat soll ca. ein Monat gut sichtbar für die Eltern im Kindergarten affichiert– meist ist das im Eingangsbereich – und dann durch das nächste Plakat ersetzt werden. So hängt das Plakat lange genug, dass es die Eltern bemerken. Durch den Wechsel des Sujets bleiben die Eltern interessiert.Freecards für die Weitergabe an Eltern: Die Freecards werden zusätzlich zu den Plakaten zum Mitnehmen für die Eltern aufgelegt. Die Vorderseite entspricht dem Sujet des jeweiligen Plakats, die Rückseite enthält den ausführlichen Elterntipp. Die 12 Tipps sind bewusst in einfacher und nicht moralisierender Sprache formuliert. Die Tipps gehen nicht von überhöhten Ansprüchen aus, sondern sollen im Alltag lebbar sein.
Elternvortrag zum Thema: Auch der Elternvortrag orientiert sich an dieser Grundhaltung.
interne Fortbildung für Kindergarten- /Krabbelstubenteams als Ergänzung und Vertiefung
Weitere Infos: