Verhaltenssüchte
Essstörungen

Essstörungen

Essstörungen gehören zur Gruppe der psychosomatischen Erkrankungen mit Suchtcharakter.

Die beiden bedeutendsten Klassifikationssysteme für psychische Krankheiten, ICD-10 und DSM-V, definieren folgende Essstörungen:

  • Anorexia nervosa
    Magersucht
  • Bulimia nervosa
    Ess-Brech-Sucht
  • Binge Eating Disorder
    Esssucht ohne Erbrechen
  • EDNOS – “Eating Disorder Not Otherwise Specified”
    (nicht näher bezeichnete Essstörungen)

Essstörungen treten nach wie vor überwiegend bei Mädchen und jungen Frauen auf. Das Geschlechterverhältnis zwischen männlichen und weiblichen Jugendlichen beträgt derzeit etwa 1:10. Der Übergang von gestörtem Essverhalten zu einer krankhaften Essstörung verläuft fließend. Das Spektrum reicht vom "gezügelten Essverhalten", über subklinische Essstörungen bis hin zu klinischen Formen der Magersucht, der Ess-Brech-Sucht, und der "Binge-Eating-Disorder".

Risikofaktoren

Je früher eine Essstörung erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Folgende Faktoren können das Risiko einer Erkrankung erhöhen bzw. könnten auf die Entwicklung einer Essstörung hinweisen:

  • Essen ist ein wichtiges Mittel zur Stressbewältigung
  • Keine angemessene Reaktion auf Appetit- bzw. Sättigungssignale des Körpers
  • Essen hängt stark von der momentanen Stimmung ab (z.B. Viel-Essen oder Nicht-Essen bei Frust, Stress, Traurigkeit)
  • Das Thema Essen beschäftigt ständig die Gedanken
  • Rigides Essverhalten und übermäßige Gewichtskontrolle
  • Körperunzufriedenheit
  • Körpergefühl hängt stark vom Gewicht und von momentaner Stimmung ab
  • Kritische Vergleiche der eigenen Figur mit anderen
  • Diäten und exzessiver Sport

Aber: Nicht jedes Mädchen, das wenig isst und abnimmt, ist magersüchtig, und nicht jede, die erbricht, leidet an Bulimie!

Wichtige Schutzfaktoren gegen Essstörungen

Aus den oben ersichtlichen Schutz- und Risikofaktoren lassen sich sowohl strukturelle als auch personenbezogene Maßnahmen und Ansatzpunkte für die Prävention von Essstörungen ableiten. Details zu den Ansatzpunkten finden Sie im Handbuch "x.act Essstörungen" (S.43-44):

Handbuch x.act Essstörungen
Das Institut Suchtprävention bietet mit x.act Essstörungen ein umfangreiches Handbuch mit zahlreichen Informationen zum Thema Essstörungen für Pädagog*innen an Schulen gestaltet, das auch als Unterrichtshilfe eingesetzt werden kann.

Informationen und Hilfsangebote in Oberösterreich

Auf der Internetseite von Gesundes Oberösterreich (Land OÖ) finden Sie Grundwissen, Angebote, Beratungs- und Hilfsadressen zum Thema Essstörungen in OÖ.

Ihre Ansprechpartnerin

Abteilung Schule - Familie - Elementare Bildungseinrichtungen
Mag. Violetta Palka
+43 (0) 732 77 89 36 - 38
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