Suchtmittel
Schnüffelstoffe

Berauschende Gase und Dämpfe

"Schnüffeln" bezeichnet das bewusste Inhalieren von Dämpfen, Aerosolen, Gasen und ähnlichen flüchtigen Stoffen, um eine berauschende Wirkung zu erzielen. Die Dämpfe werden beim Schnüffeln oder Inhalieren nicht einfach eingeatmet, sondern in tiefen Atemzügen durch Mund und Nase in die Lunge eingezogen.

Das Inhalieren bzw. “Schnüffeln” von flüchtigen Stoffen fand schon im 19. Jahrhundert Konsument*innen. Die Menschen benutzten damals Lachgas, Chloroform und Äther um sich zu berauschen. Besonders bei medizinischen Berufsgruppen waren Schnüffelstoffe beliebt. Im englischsprachigen Raum waren auch »Lachgas-Partys« zu dieser Zeit schon bekannt. Der Konsum von Schnüffelstoffen ist in Österreich nicht verboten. Viele Schnüffelstoffe sind in Hunderten von Produkten enthalten, die im Handel frei käuflich und somit für alle leicht zugänglich sind.

Schnüffelstoffe werden auf unterschiedlichste Arten eingeatmet. Häufig werden sie auf ein Tuch geträufelt oder in eine Tüte gegeben und vor die Nase gehalten. Oftmals werden auch Plastikbeutel verwendet und über den Kopf gezogen - dies birgt ein enormes Erstickungsrisiko. Eine besonders gefährliche Konsumart ist das direkte Sprayen von Aerosolen in Nase und Rachen. Schon nach wenigen Sekunden nach der Inhalation setzt die berauschende Wirkung ein und ist mit der von Alkohol zu vergleichen. Die Konsumierenden empfinden ein Hochgefühl, fühlen sich enthemmt, mit unterschiedlich starkem Kontrollverlust. Meist klingt die Wirkung nach ein paar Minuten bis zu einer halben Stunden wieder ab.

Durch die leichte und legale Zugänglichkeit ist die präventive Arbeit stark gefordert. Es empfiehlt sich beispielsweise nicht, Kinder und Jugendliche über die Risiken des Schnüffelns zu informieren, da dadurch das Interesse und die Neugier geweckt werden könnte. Besser wäre es, auf die Risiken des Umgangs mit giftigen löslichen Stoffen hinzuweisen. Auch der Verzicht auf die Verwendung lösungsmittelhaltiger Leime oder anderer flüchtiger Stoffe in Haushalt und Schule kann einen Beitrag an die Prävention leisten.

Eine weiterführende Suchtinfo sowie ausführliche Informationen finden Sie im ARGE Flyer - Schnüffelstoffe:

Download ARGE Flyer - Schnüffelstoffe

Diese Suchtinfo der österreichischen ARGE Suchtvorbeugung behandelt Schnüffelstoffe. Sie beinhaltet Informationen zur Geschichte, in welcher Form die Substanzen konsumiert werden, wann eine Wirkung eintritt und wie lange diese andauert. Des Weiteren finden Sie aktuelle Zahlen zum Konsum in Österreich sowie dessen Risiken und möglichen Folgen. Außerdem werden der Gebrauch sowie der Zugang und die möglichen Wege zur Prävention beschrieben.

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