Suchtmittel
Kokain

Die "heilige Pflanze" der Inka

Kokain (Koka, Koks oder "Schnee") gehört zu den Stimulanzien, also zu jener Gruppe von Drogen, denen aufputschende und leistungssteigernde Wirkung nachgesagt wird. Kokain wird aus den Blättern des Kokastrauchs gewonnen, der hauptsächlich in der Andenregion in Südamerika gedeiht.

Im 18. Jahrhundert gelangte die “heilige Pflanze” der Inka nach Europa. Davor wurden ihre Blätter unter anderem von den Anden-Indios gekaut oder als Tee-Aufguss zur Unterdrückung des Hungergefühls und zur Leistungssteigerung verwendet. Die chemische Isolation des Hauptalkaloids fand erst 1855 statt, wodurch der Kokastrauch als “medizinisches Wundermittel” lanciert wurde. Gleichzeitig begann der Aufstieg zur Modedroge - unter anderem wurde damit Koka-Wein oder gemischt mit Koffein und Colanuss das bekannte “Coca Cola” hergestellt. Kokain wird auch als Droge mit den zwei Gesichtern betitelt: Droge des Elends und Droge des Jetsets. Kokain untersteht dem österreichischen Suchtmittelgesetz (SMG), womit Herstellung, Handel, Verarbeitung und Besitz gesetzlichen verboten sind.

Kokain kann geschnupft (Sniffen, Koksen), gespritzt, gegessen oder nach chemischer Veränderung (Freebase, Crack) auch geraucht werden. Die jeweilige Konsumform korreliert direkt mit der Gefahr der Abhängigkeit: Spritzen und Rauchen sind gefährlicher als Schnupfen, da die Wirkung dabei schneller und stärker eintritt. Dies wiederum verstärkt den Zwang, erneut zu konsumieren. Kokain kann sowohl für Erstkonsumierende als auch für Dauergebrauchende lebensgefährlich sein. Nicht nur eine Überdosierung, sondern auch Unverträglichkeiten oder Verunreinigungen können zum Tod führen.

Kokain wirkt sowohl psychisch als auch physisch auf den Körper. Typisch dafür sind Euphorie, Kontaktfreudigkeit, Allmachtsphantasien und Lust- und Potenzsteigerung. Auf körperlicher Ebene steigt der Blutzuckerspiegel, die Körpertemperatur und die Herzfrequenz - der Körper stellt sich auf Aktivität ein. Dieses breite Spektrum spiegelt sich auch in der Zielgruppe wieder: Drogen-, Party und Künstlerszene sowie bei Manager*innen und im Prostituiertenmilieu. Die Prävention ist daher gefordert, sich an den Lebenswelten des jeweiligen Personengruppen zu orientieren und individuell darauf einzugehen.

Eine weiterführende Suchtinfo sowie ausführliche Informationen finden Sie im ARGE Flyer - Kokain:

Download ARGE Flyer - Kokain

Diese Suchtinfo der österreichischen ARGE Suchtvorbeugung behandelt Kokain (Koka, Koks oder “Schnee”) und seine Derivate (Freebase, Crack). Sie beinhaltet Informationen zur Geschichte, in welcher Form die Substanzen konsumiert werden, wann eine Wirkung eintritt und wie lange diese andauert. Des Weiteren finden Sie aktuelle Zahlen zum Kokainkonsum in Österreich sowie dessen Risiken und möglichen Folgen. Außerdem werden der Gebrauch sowie der Zugang und die möglichen Wege zur Prävention beschrieben.

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