Seit 25 Jahren besteht zwischen dem Institut Suchtprävention der pro mente OÖ und der Landespolizeidirektion OÖ eine erfolgreiche und von Wertschätzung getragene Kooperation. Die suchtpräventiven Aktivitäten beider Institutionen erfolgen koordiniert und qualitätsgesichert und werden durch gemeinsame Maßnahmen gefördert.
Ein Fixpunkt ist dabei die im 2-Jahres-Rhythmus gemeinsam mit dem Land Oberösterreich organisierte „Prägend“-Fachtagung, die am 5. und 6. Dezember 2024 in Windischgarsten stattgefunden hat. Die über 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmern nutzten die Veranstaltung für Vernetzungsgespräche und konnten ihr Fachwissen in den jeweiligen Vorträgen und Workshops auffrischen bzw. erweitern.
Neben zahlreichen Präventionsbeamten der Polizei OÖ und Mitarbeiter*innen des Instituts Suchtprävention bot die diesjährige Jubiläums-Tagung die Gelegenheit mit Vertreter*innen der Partner-Organisationen der Plattform Gewaltprävention in Austausch zu kommen. Konkret waren dies Mitarbeiter*innen der Schulpsychologie (Bildungsdirektion OÖ), der education group, der Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ und der Kinder- und Jugendhilfe (Land OÖ).
Der Titel der Tagung und somit auch des inhaltlichem Schwerpunkts lautete dieses Jahr „Zusammen Prävention in OÖ bespielen – Prägend und die Plattform Gewaltprävention OÖ als best practice Modelle“. So standen zunächst die vielfältigen Möglichkeiten des Gamification Ansatzes im Zentrum der hochaktuellen, spannenden und auch zum Teil interaktiven Ausführungen von Mirjam Duvivié (Universität Wien) und Alexander Pfeiffer (Donau Uni Krems), ehe es am Nachmittag in Workshops zu gewaltpräventiven Fragestellungen des Instituts Suchtprävention, der Polizei OÖ, der Schulpsychologie OÖ und der Kinder- und Jugendanwaltschaft OÖ Möglichkeiten gab, die Arbeitsfelder und methodischen Zugänge der jeweiligen Institutionen näher kennenzulernen.
Dieser fachliche Austausch wurde am zweiten Tag mit Resümees aus den Workshops sowie mit Kurzpräsentationen von der Education Group und Plattform Gewaltprävention fortgesetzt. Den inhaltlichen Schlusspunkt bildete ein Vortrag von Gerald Wohlgang Koller (Forum Lebensqualität Österreich), einem langjährigen Wegbereiter und Wegbegleiter der institutionellen Suchtprävention in Oberösterreich. Er widmete sich dem Thema „360 Grad Respekt: unser Navigationssystem in die Zukunft“. Koller zeigte dabei auf humorvolle aber auch lehrreiche und einprägsame Weise, dass Respektlosigkeit als „Lebensprogramm“ die (Weiter)Entwicklung eines Menschen, aber auch ganzer Gesellschaften dauerhaft hemmt. Deshalb, so eine Conclusio des Vortrags, braucht es verschiedene Formen und Blickwinkel des Respekts um persönlichen, aber auch gesellschaftlichen Themen und Herausforderungen gut zu begegnen. Ein wesentlicher Schlüssel dazu kann die menschliche Empathie sein, die sich nicht nur auf den Begriff Mitgefühl reduzieren lassen darf, sondern auch die Fähigkeit des Perspektivenwechsels und der Antizipation einschließen muss.
Die Prägend Tagung 2024 war somit eine würdige Jubiläumstagung, die sowohl inhaltlich spannende und hochaktuelle Beiträge bot. Sie stellte darüber hinaus für die Teilnehmer*innen einmal mehr eine tolle Gelegenheit dar, die so wichtige intersektorale Präventionsarbeit zu pflegen und weiterzuentwickeln.
