Unser Buch des Monats stammt vom US-amerikanischen Autor Jonathan Haidt, seinerseits Professor für Sozialpsychologie an der New York University mit Forschungsschwerpunkten auf den Gebieten psychische Grundlagen von Moral, moralische Emotionen und Moralvorstellungen in verschiedenen Kulturen. Sein heuer veröffentlichtes Buch “Generation Angst” beschäftigt sich mit den negativen Auswirkungen technologischer und medialer Megatrends auf die mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen. “Generation Angst” stand direkt nach Erscheinen auf Platz 1 der “New York Times”-Bestsellerliste, und auch im deutschsprachigen Raum wurde das Buch zu einem Bestseller.
Inhaltlich ortet Haidt drei technologische und mediale Megatrends, die die frühen 2010er-Jahre bestimmten: Smartphones, Social-Media-Plattformen und die Selfie-Kultur. Das Ergebnis sei eine ganze Generation von Kindern und Jugendlichen, die mehrere Stunden am Tag damit verbrachte, durch die Beiträge von Influencer*innen und mehr oder weniger fremden Nutzer*innen zu scrollen, statt sich mit Menschen in ihrem unmittelbaren Umfeld auseinanderzusetzen, mit ihnen zu spielen, zu sprechen oder auch nur Blickkontakt aufzunehmen. Die Mitglieder der Generation Z, die als Erste ihre Pubertät mit den neuen Medien in der Tasche durchlebten, wurden laut Haidt damit zu Testpersonen für das Aufwachsen in einer radikal umgestalteten, zunehmend digitalen Umgebung. Die Folgen seien katastrophal und würden auch die heute Heranwachsenden betreffen. Denn die schnellste und allumfassendste Neuverdrahtung menschlicher Beziehungen führte Haidt zufolge dazu, dass sich die mentale Gesundheit der Kinder und Jugendlichen rapide und dauerhaft verschlechtert hat. Der Autor zeigt in der Folge Möglichkeiten auf, wie dieser Entwicklung von Regierungen, Schulen und Eltern gegengesteuert werden könne.
Das Buch bzw. Medium des Monats kann - wie über 5000 andere Medien zum Thema - in unserer Fachbibliothek am Institut Suchtprävention in Linz kostenlos entlehnt werden.