Jugendliche mit riskantem Substanzkonsum oder problematischen Verhaltensweisen suchen selten Kontakt zu Hilfs- bzw. Beratungseinrichtungen. Diesbezüglich sind Fachleute aus verschiedenen sozialpädagogischen und sozialarbeiterischen Arbeitsfeldern wichtige Bezugspersonen. Sie haben häufig engen Kontakt zu Jugendlichen und möchten auch als Gesprächspartner*innen zur Verfügung stehen. Der Umgang mit riskant konsumierenden Jugendlichen ist häufig gekennzeichnet durch Unsicherheit und Ratlosigkeit und mündet oft in Überforderung.
Die Methode der „Motivierenden Gesprächsführung“ kann die Kontaktaufnahme mit diesen Jugendlichen erleichtern. Gerade im alltäglichen Umgang existieren zahlreiche Möglichkeiten um Veränderungsprozesse zu initiieren bzw. zu reflektieren. Dabei geht es nicht um substanzspezifische Belehrungen oder Fachvorträge, sondern um partnerschaftliche Kommunikation auf Augenhöhe um Bedenken und Ambivalenzen der Jugendlichen hinsichtlich ihrer Verhaltensweisen herausarbeiten zu können.
Zielgruppe
Mitarbeiter*innen der offenen Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit bzw. Jugendberatung
Ziel
Mit dieser Weiterbildung erhalten Sie ein Handwerkszeug, das Sie dabei unterstützt, die „pädagogischen Alltagskontakte“ in Ihrem Arbeitsumfeld gezielt für Interventionen zu nutzen.
Inhalt
- Transtheoretisches Modell der Verhaltensänderung (TTM) nach Prochaska und DiClemente
- Grundhaltung (Spirit) der Motivierenden Gesprächsführung
- Die 4 Prinzipien der Motivierenden Gesprächsführung
- Die 4 grundlegenden Prozesse der Motivierenden Gesprächsführung
- Die Techniken (OARS) der Motivierenden Gesprächsführung
Methoden und Umsetzung
Der größte Teil der Inhalte wird in Theorie und Praxis, durch Rollenspiele und Diskussion vermittelt. So kann Gehörtes gleich ausprobiert und geübt werden. Im dreitägigen Training wechseln anwendungsorientierte Theorie-Inputs, Praxisübungen und Auswertungen einander ab. Die kurzen theoretischen Einheiten zu Gesprächsinterventionen bereiten die praktische Übung vor. In Kleingruppenübungen können die Teilnehmenden anhand der thematisierten Interventionen experimentieren und anschließend vom Feedback und der Auswertung im Plenum profitieren. Abschließend wird der Transfer in die eigene tägliche Praxis vorbereitet.
Referent*innen
Mag. (FH) Andreas Reiter, MA | Institut Suchtprävention pro mente Oberösterreich
DSA Klaus Rauscher | Psychosoziale Beratungsstelle Steyr, pro mente Oberösterreich
Veranstaltungsort
Institut Suchtprävention, Hirschgasse 44, 4020 Linz
Dauer
3 Tage
Dreitägiges Seminar “Motivierende Gesprächsführung”
Sie können diese Veranstaltung als "Rufseminar" buchen, d.h. auf Ihre individuellen Terminwünsche abgestimmt. Bitte nehmen Sie für Details dazu Kontakt (siehe Ansprechpartner*in) mit uns auf!
Teilnehmer*innenbeschränkung
maximal 15 Personen
Literaturempfehlung
- Miller, R. William, Rollnick, S. (2015): Motivational Interviewing: 3. Auflage des Standardwerks in Deutsch, Freiburg im Breisgau
- King-Naar S., Suarez M. (2012): Motivierende Gesprächsführung mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen, Basel