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QUELLE: http://www.praevention.at

07.03.2016

UN-Kontrollrat: „War On Drugs“ nicht zielführend

Der in Wien ansässige Internationale Suchtstoffkontrollrat der Vereinten Nationen (INCB) hat am 2. März seinen Jahresbericht für 2015 veröffentlicht.

INCB-Präsident Werner Sipp betonte, dass das Hauptziel des INCB die Reduktion von Drogenmissbrauch sei und er kritisierte dabei den vielzitierten „War on Drugs“. Eine „militarisierte“ Strafverfolgungspraxis bei Drogendelikten und der übertriebene Einsatz von Haftstrafen seien wenig zielführend. Statt nur zu bestrafen, empfehle der Kontrollrat präventive Maßnahmen, Therapie und soziale Reintegration. 90 Millionen Menschen in der EU, also beinahe Viertel der Erwachsenen haben laut aktuellem Bericht zumindest einmal im Leben illegale Drogen ausprobiert. Cannabis ist dabei die mit Abstand am häufigsten konsumierte illegale Droge. Als besonders problematisch wird der sprunghafte Anstieg neuer psychoaktiver Substanzen eingeschätzt. So sind allein im Vorjahr 602 neue Substanzen gemeldet worden, um 55 Prozent mehr als im Vorjahr.


Eine weiterer bemerkenswerter Fakt aus dem INCB-Bericht: Fast 95 Prozent aller weltweit verwendeten Schmerzmedikamente werden von Menschen in Europa und Nordamerika konsumiert. Zugleich haben drei Viertel der Weltbevölkerung keinen oder einen unzureichenden Zugang zu solchen Medikamenten, deren Konsum hat sich nach Angaben des INCB in diesem Jahrhundert fast verdoppelt.

 

Quellen und weiterführende Infos: