Am 22. Juni 2017 wurde vom United Nations Office on Drugs and Crime (UNODC) in Wien der jährliche Drogenbericht der Vereinten Nationen veröffentlicht. Der „World Drug Report 2017“ fasst globale Trends im Zusammenhang mit illegalen Drogen zusammen. Demnach konsumieren etwa 250 Millionen Menschen (etwa 5 % der Erwachsenen) als illegal eingestufte Substanzen. Die meisten davon, 183 Millionen, konsumieren Cannabis.
Etwa 29,5 Millionen Menschen leiden weltweit unter den Folgen ihres Drogenkonsums. Vor allem die zwölf Millionen Menschen die Drogen durch Injektionen konsumieren sind gesundheitlich am höchsten gefährdet, sich mit Krankheiten wie Hepatitis C, Tuberkulose oder HIV zu infizieren. Jährlich sterben etwa 190.000 Personen vorzeitig aufgrund ihres Drogenkonsums. Die Folgen des (legalen) Alkohol- und Tabakkonsums, jene Substanzen, die weltweit die meisten Todesopfer fordern, berücksichtigt der UNODC-Bericht nicht.
Anlässlich der 20. Auflage des Berichts gliedert sich der World Drug Report 2017 in fünf Einzelbände, die sich neben den Konsumzahlen, die weitgehend stabil geblieben sind, u.a. den Themen Neue Psychoaktive Substanzen, Drogenanbau und Drogenhandel widmen. Der illegale Drogenhandel hat laut UN-Angaben vor allem in den Bereichen Heroin und Kokain zugenommen. So werden laut Bericht allein in der EU jedes Jahr etwa 27 Milliarden Euro umgesetzt.
Die Anbaufläche für die Koka-Pflanze hat in Südamerika nach längerer Zeit wieder deutlich zugelegt und auch die Opium-Ernte ist besser ausgefallen als in den Jahren zuvor. Hier spielt nach wie vor Afghanistan die wichtigste Rolle. Unter der Kontrolle der radikalislamischen Taliban wurde das Rauschgift zuletzt laut Bericht auf 200.000 Hektar angebaut. Der daraus resultierende Ertrag wird auf 150 bis 200 Millionen Dollar jährlich geschätzt.
Quellen und weiterführende Infos:
UNODC: World Drug Report 2017
Artikel "Die Zeit": 250 Millionen Menschen konsumieren illegale Drogen
Artikel "FAZ": 250 Millionen Menschen greifen zu Drogen
Bericht ORF-ON: 28 Millionen Lebensjahre verloren