In Deutschland gibt es aktuell rund 560.000 Menschen im Alter zwischen 14 und 64, die als online-süchtig eingestuft werden können. Das ist rund ein Prozent dieser Altersgruppe. Hinzu kommt eine große Zahl an Personen, die gefährdet sind, in eine Online-Abhängigkeit zu gleiten. Dies gab die Bundesdrogenbeauftragte Marlene Mortler bei der Präsentation des deutschen Drogenberichts 2016 am 9. Juni 2016 in Berlin bekannt.
In den Bereich Alkohol und Tabak gibt es positive Trends. So greifen nur mehr 7,8 Prozent der 12- und 17-Jährigen in unserem Nachbarland zum Glimmstängel. Insgesamt würde jedoch noch immer ein Viertel der deutschen Gesamtbevölkerung rauchen. Im Bereich Alkohol sind die Zahlen laut Bericht ebenfalls rückläufig. Der Pro-Kopf-Konsum von reinem Alkohol ist seit 1980 um fast 3 Liter zurückgegangen und auch das jugendliche Rauschtrinken nimmt ab. Mortler warnte jedoch: „Gerade beim Thema Alkohol zeigt sich, dass Erwachsene leider nicht immer gute Vorbilder sind. Viel zu häufig werden die Risiken des Alkohols in der Gesellschaft verharmlost. Daran müssen wir gemeinsam arbeiten, damit ein gesellschaftliches Umdenken stattfindet.“
Bei den illegalen Substanzen wird im Bericht vor allem vor den so genannten „Legal Highs“ gewarnt. In Summe gab es im Vorjahr 39 Todesfälle, die mit den als "legale" Alternativen zu Cannabis oder Kokain beworbenen Designerdrogen in Zusammenhang gebracht wurden.
Quellen und weiterführende Informationen:
Pressemittelung der Bundesdrogenbeauftragten Marlene Mortler:
http://www.drogenbeauftragte.de/presse/pressemitteilungen/2016-02/dsb-2016.html
Download Bundesdrogenbericht 2015 (7MB):
Bericht n-tv.de: Regierung stellt Drogenbericht vor - Jugendliche rauchen und trinken weniger