Die Experten des neuen Kompetenzzentrums Sucht der Gesundheit Österreich GmbH, das seit 1. Jänner die zentrale Stelle für nationale Daten über Sucht darstellt, diagnostizieren einen Rückgang beim Gebrauch von Suchtmittel in Österreich. Die am 9. Mai im Vorfeld der Fachtagung "Sucht in Österreich: Epidemiologie und Strategie" präsentierten Zahlen basieren vorrangig auf der österreichischen „Bevölkerungserhebung zu Substanzgebrauch“ mit rund 4000 Befragten und der Schülerbefragung ESPAD (European School Survey Project on Alcohol and other Drugs) mit 8000 Befragten.
Demnach ist der Anteil der Menschen, die Alkohol in einem gesundheitsschädigenden Ausmaß trinken, von 18 auf 14 Prozent gesunken. Bei den Schüler/innen ist der tägliche Alkoholkonsum ebenfalls gesunken. 21 Prozent der Österreicher rauchen täglich, elf Prozent gelegentlich. 68 Prozent sind Nichtraucher. „Bei Jugendlichen nimmt der Zigarettenkonsum ab", wird Suchtforscher Alfred Uhl im „Standard“ zitiert. Im Jahr 2003 hatten noch 49 Prozent der österreichischen Jugendlichen innerhalb des letzten Monats zumindest eine Zigarette geraucht. 2015 waren es nur mehr 29 Prozent. Auch bei den Verkaufszahlen für Zigaretten wurde ein Rückgang registriert.
Beim Cannabiskonsum gaben 35 Prozent der 20- bis 30-Jährigen an, zumindest einmal Cannabis geraucht zu haben. Der Cannabiskonsum bleibe laut Julian Strizek von der Gesundheit Österreich GmbH aber auf eine kurze Lebensphase beschränkt. Auch im Bereich der Opiatabhängigen mit problematischem Konsum (Injizieren und Mischkonsum) scheint sich die "Szene" in Österreich eher zu verkleinern. Laut Martin Busch (Kompetenzzentrum Sucht) würden immer weniger Jugendliche in diesen problematischen Drogenkonsum einsteigen.
Quelle und weiterführende Informationen:
Artikel auf Standard.at