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QUELLE: http://www.praevention.at

29.03.2018

Suchtland Oberösterreich? - Neue Angebote von pro mente OÖ

Am 28. März 2018 präsentierten im Rahmen einer Pressekonferenz von pro mente Oberösterreich Prim. Dr. Kurosch Yazdi (Stv.-Vorstandsvorsitzender), Christoph Lagemann (Geschäftsfeldleiter Institut Suchtprävention) und Sylvia Libiseller, MSc. (Geschäftsfeldleiterin pro mente Sucht) aktuelle Zahlen und neue Angebote für Oberösterreich im Bereich Sucht.

Mehr als eine Million Menschen sind in Österreich süchtig: Alkohol, Drogen, Medikamente, Tabak, Computer, Einkaufen, Glücksspiele – Sucht hat viele Facetten, kann aber auch gut therapiert werden. Vor allem niederschwellige Angebote sind für süchtige Menschen besonders wichtig, da die Krankheit „Sucht“ gesellschaftlich noch ein weitgehendes Tabuthema ist.

Meist wird unter dem Begriff „Sucht“ eine Drogenabhängigkeit verstanden. Dass aber Nikotin-, Kauf- und Alkoholsucht viel weiter verbreitet sind und somit Sucht bereits in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist, wird oftmals nicht erkannt. Im Kommen sind vor allem „neue“ Süchte wie die Internet und Handysucht, aber auch die Cannabis-Abhängigkeit ist im Vormarsch.

„Sucht ist ein gesellschaftliches Phänomen. Aber nicht jede oder jeder ist gleich abhängig, wenn sie oder er einmal Alkohol trinkt oder gerne Computer spielt. Hinter einer Sucht stehen oftmals komplexe psychische Vorgänge. Süchte belasten nicht nur die Betroffenen, sondern auch Familie, Angehörige und Freunde. Deswegen braucht oft auch das soziale Umfeld Hilfe. Bei Verdacht auf Suchtverhalten sollte man auf keinen Fall wegsehen, sondern die Betroffenen mit dem Verdacht konfrontieren“, sagt Prim. Dr. Kurosch Yazdi, stellvertretender Vorstandsvorsitzender von pro mente OÖ. „Die Anzahl der Suchterkrankungen steigt. Dabei gilt: Je verfügbarer und günstiger die Produkte sind, desto höher ist das potentielle Suchtrisiko. Bei einer Suchterkrankung ist professionelle Hilfe überaus wichtig und kann auch Leben retten. pro mente OÖ verfügt über zahlreiche Angebote im Suchtbereich.“

Sucht und Prävention

„Sehr viele Österreicher/innen sind von Süchten betroffen, dabei rangiert die Nikotinsucht auf Platz 1, die Opiatsucht kommt erst auf Platz 7“, sagt Christoph Lagemann, Geschäftsfeldleiter des Instituts Suchtprävention. "Prävention ist im Suchtbereich besonders wichtig, da sie Suchterkrankungen einschränken, aber auch gänzlich verhindern kann. Laut einer internationalen Studie entspricht ein investierter Dollar in Prävention 10 Dollar in der Nachsorge. In Oberösterreich sind viele Präventionsmaßnahmen schon gut integriert, auch wenn wir hier noch lange nicht am Ziel sind. Das nicht durchgesetzte Tabakgesetz der Bundesregierung bedeutet allerdings einen großen Rückschritt in Sachen Prävention." 

Vielfältige Angebote von pro mente OÖ

„pro mente Sucht bietet mit multiprofessionellen Teams in ganz Oberösterreich niederschwellige Suchtarbeit, Beratungsstellen für Suchtfragen, eine stationäre Therapiestation und Integrationshöfe“, sagt Sylvia Libiseller, MSc., Geschäftsfeldleiterin von pro mente Sucht. „Der erste Schritt bei einer Suchtbehandlung ist, Sucht als Krankheit zu begreifen und deren Behandlungsmöglichkeiten kennenzulernen. Haltungen, wie die KlientInnen in ihrer Gesamtheit wahrzunehmen, deren Eigenverantwortung zu fördern und das Selbstbestimmungsrecht zu respektieren, sind in unserer Arbeit ein Selbstverständnis. Die Verbesserung der Lebensqualität der KlientInnen steht dabei immer im Vordergrund. Alle Leistungen von pro mente Sucht sind anonym, vertraulich, kostenlos und freiwillig.

Drei niederschwellige Angebote sind ganz neu ins Leben gerufen worden: back.up in Linz, convoy in Steyr und kico (Coaching und Beratung für Kinder psychisch kranker Eltern), das sich stark an Kinder richtet, deren Familienmitglieder eine Suchtproblematik aufweisen.“

 

Weitere Infos dazu gibt es auf der Website von pro mente OÖ.