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QUELLE: http://www.praevention.at

26.09.2016

Positive Effekte frühkindlicher Bildung

Anfang September wurde die OECD-Studie „Bildung auf einen Blick“ (Education at a Glance) veröffentlicht, die in Österreich ein relativ großes Medienecho erreichte. Eine interessante Schlussfolgerung daraus lautet, dass der Zugang zu qualitätsvoller frühkindlicher Bildung langfristig positive Effekte aufweist. Zusammengefasst unter der Botschaft „Der Kindergarten zahlt sich aus“ wurden die Ergebnisse auch von der heimischen Politik als Plädoyer für ein zweites verpflichtendes Kindergartenjahr genutzt. Als „Messinstrument“ diente der Studie der Zusammenhang von frühkindlicher Erziehung und der Mathematik-Performance bei der Pisa-Studie. So besuchte innerhalb der Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die in Mathematik besonders schlecht abschnitten, die Mehrheit (36 Prozent) gar keinen Kindergarten. Jene Kinder, die mehr als ein Jahr Kindergarten hinter sich hatten, machten in der Low-Performer-Gruppe jedoch nur ein Sechstel (17 Prozent) aus. Insgesamt besuchen 73 Prozent der Dreijährigen in Österreich einen Kindergarten, bei den Vierjährigen sind es bereits 92 Prozent und bei den Fünfjährigen 96 Prozent.


Weitere interessante Ergebnisse der jährlich erscheinenden Publikation aus dem Länder-Bericht für Österreich, für die das Datenmaterial der Statistik Austria herangezogen wurde, lauten:

 

  • Österreich investiert jährlich erheblich mehr pro Schüler/in in berufsbildenden Schulen als pro Schüler/in in allgemeinbildenden Schulen. Im Bereich der Sekundarstufe II besuchen Schüler/innen häufiger berufsbildende Schulen als im Durchschnitt der OECD?Länder.
  • Geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen nach wie vor in bestimmten Studienfächern in der Hochschulbildung – und bei den Gehältern im späteren Leben. Frauen verdienen weniger als Männer bei vergleichbaren Bildungsabschlüssen.
  • Der Anteil von Erwachsenen mit Hochschulabschluss nimmt in Österreich weiter zu, liegt jedoch nach wie vor leicht unter dem OECD?Durchschnitt.
  • Die Bildungsabschüsse Erwachsener in Österreich spiegeln Herkunft und Bildungsstand der Eltern wider. Das Übertreffen des Bildungsstands der Eltern (Aufwärtsmobilität) ist bei jenen, deren Eltern im Ausland geboren wurden, geringer.

 

Quellen und weiterführende Infos:

OECD-Infos in deutscher Sprache: Bericht | Kurzzusammenfassung | Länderbericht Österreich

Artikel diePresse.at: Der Kindergarten zahlt sich aus

Artikel derStandard.at: Bildungsaufstieg in Österreich schwer, ganz besonders für Migranten