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QUELLE: http://www.praevention.at

19.01.2021

Oberstufenschüler leiden besonders unter Distance-Learning

Besonders Oberstufen-Schüler leiden unter den veränderten Lernbedingungen.

Ein Forschungsteam der Fakultät für Psychologie an der Uni Wien unter der Leitung von Christiane Spiel hat Mitte Jänner die Ergebnisse der vierten Erhebung im Rahmen der Schüler/innen-Studie „Lernen unter COVID-19 Bedingungen“ vorgestellt. Befragungs-Zeitraum der Online-Studie war von 23. November bis 6. Dezember. Bei der nicht-repräsentativen Umfrage wurden mehr als 13.000 Schülerinnen und Schüler befragt wie sie mit den veränderten Lernbedingungen seit Beginn der Corona-Pandemie und dem Home-Learning zurechtkommen, welche Herausforderungen damit verbunden sind, aber auch, ob sich dadurch neue Lernwege auftun.

Dabei zeigte sich, dass in den Bereichen Wohlbefinden und Lernfreude die Schülerinnen und Schüler aus den Oberstufen wesentlich schlechter abschnitten als jüngere Schüler/innen. Rund 70 Prozent der Pflichtschülerinnen und Pflichtschüler stimmten der Aussage „Ich fühle mich gut“ ganz oder ziemlich zu, an den Oberstufen waren es dagegen nur 46 Prozent. Gestiegener Leistungsdruck, zu viele Stunden vor dem PC und die Ungewissheit, wann es zurück in den Präsenzunterricht geht, seien die Gründe dafür. „Das ist ein alarmierendes Ergebnis“, sagte eine der drei federführenden Autorinnen der Studie, Christiane Spiel, gegenüber dem ORF. Über 60 Prozent der Schülerinnen und Schüler aus der Oberstufe gaben an, dass sie über acht Stunden pro Tag für die Schule aufwenden. Zu schaffen macht den Älteren, dass sie nicht wissen, wie es weitergeht, wie sie es schaffen sollen, schlechte Noten auszubessern, und dass sie zu wenig Freizeit haben. Laut Studienautorin Spiel hätten die Schüler/innen aber auch neue Kompetenzen erlernt, beispielsweise bei der Selbstorganisation und der Strukturierung beim Lernen sowie bei der Nutzung der digitalen Medien

Wie ORF-ON berichtet seien nach Einschätzung der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) vor allem sozial Benachteiligte bei Schulschließungen von „Kollateralschäden“ betroffen, und die „soziale Kluft“ werde durch Schulschließungen noch größer.

 

Quellen und weiterführende Infos:

ORF ON: Lockdown setzt Schülern stark zu

Universität Wien: Studie "Lernen unter COVID-19 Bedingungen“

 

Bild:  Pixabay | Juraj Varga