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QUELLE: http://www.praevention.at

31.03.2016

Neue Unterrichtsmaterialien zum Thema Essstörungen

Mit der zweiten, völlig neu überarbeiteten Auflage des Manuals "x.act Essstörungen" stellt das Institut Suchtprävention Lehrkräften ein umfangreiches Unterrichtsmaterial zum Thema Essstörungen zur Verfügung.

Dass das Thema Essstörungen von Relevanz zeigt nicht zuletzt die im Vorjahr veröffentlichte HBSC-Studie zum Gesundheitsverhalten von österreichischen Schüler/innen im Alter von 11 bis 17 Jahren. 39 Prozent der Kinder und Jugendlichen gaben dabei an, sie fühlten sich zu dick. Bei den 13-jährigen Mädchen sagten dies sogar 52 Prozent von sich. 37 Prozent der Kinder und Jugendlichen meinen, abnehmen zu müssen bzw. machen gerade eine Diät. Nach den Ergebnissen der Studie „Mental Health in Austrian Teenager“, ebenfalls aus dem Jahr 2015, zeigen sich bei 31 Prozent der Mädchen und 15 Prozent der Burschen Risiken für die Entwicklung einer Essstörung. Als besonders gefährdet gelten Kinder und Jugendliche mit einem hohen Body-Mass-Index. Zudem gibt es Hinweise darauf, dass Burschen und junge Männer immer häufiger von Essstörungen betroffen sind.

Eine negative Körperwahrnehmung und Körperunzufriedenheit ist auch bei Kindern und Jugendlichen festzustellen, die normalgewichtig sind und gute Körperproportionen haben. Gezügeltes Essen, Diät halten, Orientierung an einer Traumfigur und überkritische Körperwahrnehmung sind weit verbreitet. All diese Befunde geben Anlass zur Sorge, denn: neben dem Faktor „weibliches Geschlecht“ stellen „Sorgen über Figur und Gewicht“, „Diäthalten“ sowie ein „negativer Selbstwert“ die am besten bestätigten psychosozialen Risikofaktoren für die Entstehung einer Essstörung dar.

Sich des Themas Prävention von Essstörungen in der Schule und im Unterreicht anzunehmen ist daher äußerst wichtig und sinnvoll. Die Schule ist dafür geradezu prädestiniert, da die Gleichaltrigengruppe erwiesenermaßen einen sehr großen Einfluss auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen insgesamt und auf ihre Einstellung zu ihrem Körper und auf ihr Essverhalten im Besonderen hat. Ziel präventiver Maßnahmen im Setting Schule ist es, „Zustände frühzeitig zu verhindern, die die Entwicklung von Essstörungen begünstigen oder (mit)verursachen können“, sowie Schutzfaktoren zu fördern und frühzeitig zu handeln, wenn sich Probleme zeigen.

Dabei soll das neue vorliegende Unterrichtsmanual unterstützen und als Arbeitsgrundlage dienen. „X.act Esssörungen“ bietet Lehrkräften Basisinformationen zum Thema Essstörungen, Tipps zur Früherkennung sowie praktische Unterrichtseinheiten und Übungen samt Arbeitsblättern. Zudem bietet das Manual eine Übersicht über die wichtigsten Hilfsangebote zum Thema Essstörungen in Oberösterreich.
 

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