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QUELLE: http://www.praevention.at

25.02.2016

Neue Studie zu Cannabisabhängigkeit

Eine aktuelle Untersuchung aus den Niederlanden zeigt, dass es sich in den meisten Fällen um eine vorübergehende Phase handelt.


Wie das Online-Portal drugcom.de berichtet, hat sich in einer aktuellen Studie aus den Niederlanden gezeigt, dass die meisten Cannabisabhängigen ihren Konsum selbständig wieder senken. An der Untersuchung des Trimbos Instituts und der Universität Amsterdam hatten sich 207 Cannabiskonsumenten beteiligt, wobei alle Teilnehmenden die von der WHO definierten Kriterien für eine Abhängigkeit (ICD-10) erfüllten. In einem Untersuchungszeitraum von drei Jahren wurden die Personen mehrmals zu ihrem Konsumverhalten befragt. Dabei zeigte sich, dass nur eine Minderheit von 28 Prozent zu allen Befragungszeitpunkten als abhängig eingestuft werden konnte. 41 Prozent der Teilnehmenden waren hingegen sowohl zur ersten als auch zur zweiten Nachbefragung nicht mehr abhängig. Bei den übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern konnte zumindest an einem der beiden Nachbefragungszeitpunkte keine Cannabisabhängigkeit mehr nachgewiesen werden. In der Folge hatten sie auch weniger Probleme mit ihrem sozialen Umfeld. Zwar war keine der teilnehmenden Personen vollkommen abstinent, sie waren aber offenbar in der Lage, selbständig ihren Konsum zu reduzieren. Denn die meisten Reduzierer hatten keine Hilfe dafür in Anspruch genommen.

 

Nach Einschätzung des Forschungsteam um Studienleiterin Peggy van der Pol wird aber auch deutlich, dass etwa ein Viertel der Cannabisabhängigen ihren Konsum nicht senkt und in der Folge eine Reihe von Problemen mit ihrem sozialen Umfeld bekommt. Für diese Gruppe von Personen gelte es, spezielle niedrigschwellige Angebote zu machen, um ihnen Wege aus der Abhängigkeit aufzuzeigen.

Quelle: drugcom.de 

Ausführliche Studieninfos:
Van der Pol, P., Liebregts, N., de Graaf, R., Korf, D., van den Brink, W. & van Laar, M. (2015). Three-Year Course of Cannabis Dependence and Prediction of Persistence. Eur Addict Res, 21, 279-290. http://www.karger.com/Article/Abstract/377625

 

Bildnachweis: Pixabay.com lizenziert unter CC0 Public Domain