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11.01.2018

Großes Publikumsinteresse an der Veranstaltung „Thema“

Der große Saal in den Linzer Redoutensälen war bis auf den letzten Platz gefüllt. Das Interesse an der vom Institut Suchtprävention organisierten Veranstaltung „Thema: Kinder, digitale Medien und das Gehirn“ am 10. Jänner 2018 war enorm. Zahlreiche Personen aus dem Schulwesen, der Jugendarbeit, Polizei und natürlich viele Eltern waren gekommen, um den Vortrag der Neurowissenschaftlerin Dr. Manuela Macedonia (Universität Linz) zu hören. Auch politische Vertreter waren vor Ort, allen voran Maga. Christine Haberlander, Landesrätin für Bildung, Gesundheit und Frauen, die die Veranstaltung auch eröffnete.


Im Zentrum der Ausführungen von Dr. Macedonia stand die Frage, wie sich – vor allem der digitale - Medienkonsum auf das Gehirn von Kindern und Jugendlichen auswirkt. Dr. Macedonia vertrat dabei eine sehr kritische Haltung, vor allem gegenüber digitalen Inhalten, die kein „sinnvolles Lernen“ unterstützten, wie etwa Gewaltspiele. Die Digitalisierung, so Macedonia, bewirke Veränderungen in unserem Gehirn, und diese seien nicht immer positiv. Für das Gehirn spiele es nicht die große Rolle ob etwas real passiert oder simuliert werde. Auch bei bestimmten Computerspielen werde als „Stressreaktion“ Cortisol im Körper ausgeschüttet. Erfolgt dies dauerhaft, kann es auch zu Störungen im Kurzzeitgedächtnis kommen, so Macedonia. Digitaler Medienkonsum kann auch das menschliche Belohnungssystem (Stichwort Dopamin) aktivieren. Menschen haben grundsätzlich Freude an Kommunikation und sind soziale Wesen. Aus neurowissenschaftlicher Sicht sei es daher auch logisch, dass uns neben Computerspielen vor allem auch soziale Medien wie Facebook, WhatsApp usw. faszinieren.

Da digitale Medien mittlerweile ein fixer Bestandteil unserer Lebenswelt seien, müsse das Thema jedoch differenziert betrachtet werden. Es gebe viele sinnvolle Anwendungen im Bereich der digitalen Medien. Als Positivbeispiele nannte Dr. Macedonia Flugsimulatoren, um schwierige Landemanöver zu trainieren oder auch Virtual Reality Anwendungen, die zur Unterstützung im Rahmen einer Psychotherapie bei posttraumatischen Störungen von Kriegsveteranen zum Einsatz kommen. Der Schlüssel zu einem sinnvollen Umgang der Kinder mit digitalen Inhalten sei letztlich aber auch die inhaltliche Auseinandersetzung vonseiten der Eltern. Diese sollten sich mit digitalen Medieninhalten auseinandersetzen um auf Augenhöhe mit ihren Kindern kommunizieren zu können. Kleinkinder würden generell keine digitalen Medien benötigen, um sich zu unterhalten. Hier sollten andere Dinge, wie körperliche Bewegung oder soziale Interaktion im Vordergrund stehen.

Einige Fotos der Veranstaltung finden Sie HIER.

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