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QUELLE: http://www.praevention.at

27.02.2017

Fehlzeitenreport: Psychische Erkrankungen nehmen weiter zu

Fotocredit: fotolia.com

Der jährlich im Auftrag des Hauptverbandes der österreichischen Sozialversicherungsträger, der Bundesarbeitskammer und der Wirtschaftskammer Österreich vom Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) erstellte „Fehlzeitenreport“ wurde Anfang Februar veröffentlicht. Der aktuelle Bericht bietet eine Übersicht zur Entwicklung und Verteilung krankheitsbedingter Fehlzeiten in Österreich für das Jahr 2015. Demnach erhöhte sich die Krankenstandsquote gegenüber  dem Vorjahr leicht, die Beschäftigten verbrachten im Jahresverlauf durchschnittlich 12,7 Kalendertage im Krankenstand. Das entspricht einem Verlust an Jahresarbeitszeit von 3,5%. Frauen verzeichneten etwas mehr Krankenstandstage als Männer, ältere Beschäftigte wiesen deutlich höhere Krankenstandsquoten als jüngere auf.

Bei den Krankenstandsursachen wird heute vor allem von den Krankheiten des Atemsystems und jenen des Muskel-Skelett-Systems geprägt. Zusammen  verursachen diese Erkrankungen  gut 50%  der  Krankenstandsfälle  und  gut 40%  aller  Krankenstandstage. Weiter im Aufwärtstrend sind psychische Erkrankungen, die rund 9 Prozent der Krankenstandstage ausmachen. Dieser starke Aufwärtstrend dürfte aber zumindest teilweise auf eine Veränderung des Bewusstseins für und der diagnostischen Erfassung von psychisch bedingten Gesundheitsproblemen zurückgehen.

Positiv zu vermerken ist ein weiterer Rückgang bei den Arbeitsunfällen. 2015 lag die Unfallquote bei 322 je 10.000 Versicherte und erreichte somit den tiefsten Stand seit 1974. Damals  waren  statistisch  gesehen  7,6%  der  Beschäftigten  von  einem  Arbeitsunfall  betroffen,  im  Jahr  2015 waren  es  weniger  als  die  Hälfte.

Der aktuelle Fehlzeitenreport beschäftigt sich zudem in einem ausführlichen Schwerpunktkapitel mit dem Thema "Alkohol in der Arbeitswelt". Anhand von epidemiologischen Daten werden die Größenordnung und Verteilung von Alkoholproblemen in der österreichischen Erwerbsbevölkerung beleuchtet. In einem weiteren Schritt werden Konzepte zur betrieblichen Suchtprävention präsentiert und diskutiert. Laut Fehlzeitenreport weisen 13 Prozent der berufstätigen Männer und sieben Prozent der berufstätigen Frauen einen problematischen Alkoholkonsum auf.

 

Quellen und weiterführende Infos:

Fehlzeitenreport-Downloadseite des Hauptverbandes

Artikel DiePresse.com: Jeder Achte trinkt zuviel im Job

Präventionsmagazin fortyfour (Ausgabe Nr. 24) zum "Suchtfaktor Stress"

Präventionsmagazin fortyfour (Ausgabe Nr. 26) mit dem Schwerpunktthema "Betriebliche Prävention"

AT WORK - Suchtprävention in der Arbeitswelt