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QUELLE: http://www.praevention.at

23.05.2017

Europäisches Präventionsprojekt „Localize it“ gestartet

Anfang Mai fand in Luxemburg das Kick-Off-Meeting des neuen Europa-Projekts „Localize it!“ statt, bei dem das Institut Suchtprävention als Österreich-Vertreter beteiligt ist. Inhaltlich geht es bei dem auf 2,5 Jahre angelegten Präventionsprojekt um die Entwicklung lokaler Alkoholstrategien. Im Mittelpunkt stehen sieben verschiedene Settings der Alkoholprävention: Schulen, Kinder aus suchtbelasteten Familien, Alkohol im öffentlichen Raum, Party-Szenen, Festivals, Handel und Gastronomie, Flüchtlinge sowie Alkohol im Straßenverkehr.

Beteiligt sind neben dem Institut Suchtprävention Einrichtungen aus Belgien, Zypern, Tschechien, Deutschland, Griechenland, den Niederlanden, Luxemburg, Portugal und der Slowakei. In allen Ländern werden jeweils zwei ausgewählte Kommunen dabei unterstützt, maßgeschneiderte lokale Alkoholstrategien zu entwickeln und umzusetzen. Hintergrund des Projektes ist die Annahme, dass Binge Drinking und übermäßiger Alkoholkonsum von Minderjährigen am besten durch Maßnahmen reduziert werden können, die dort ansetzen, wo der Konsum stattfindet: auf der lokalen Ebene. Deswegen sollten solche Vorhaben auch durch Behörden und Akteure durchgeführt werden, die vor Ort bekannt und vernetzt sind.

Das Projekt beginnt in allen Kommunen mit einem „Rapid Assessment and Response“ (RAR), mit dem ein Überblick über die Situation gewonnen werden soll. Zudem geht es darum, die lokalen Akteure und Beteiligten für das Problem zu sensibilisieren. In jeder Kommune wird ein Runder Tisch mit den Beteiligten gebildet. Anhand der RAR-Ergebnisse wählen sie eines der sieben Settings aus und erheben den Ist-Zustand sowie den Bedarf für den jeweiligen Bereich. Daraus leiten die Runden Tische wiederum einen Aktionsplan ab, der mindestens vier einzuleitende Maßnahmen enthalten sollte. Bei der Maßnahmenplanung können sich die Aktiven an Good-Practice-Beispielen orientieren.

Teil von „Localize it“ ist auch die Entwicklung eines Manuals. Dieses soll später dazu dienen, den im Projekt als effektiv evaluierten Ansätze in ganz Europa zu verbreiten. Das Manual wird den Prozess der lokalen Alkoholstrategie beschreiben, Instrumente und Tools zur Verfügung stellen sowie spezifische Handlungsorientierungen für die verschiedenen Settings liefern und diese mit Good-Practice-Beispielen verdeutlichen. Die Prozess- und Ergebnisevaluation des Projektes übernimmt das
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

"Localize it!" wird aus Mitteln der Europäischen Kommission (Chafea) gefördert.