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QUELLE: http://www.praevention.at

31.01.2017

Drogenbericht 2016: Anzahl der Todesopfer gestiegen

Erstmals seit 2011 ist die Anzahl der drogenbezogenen Todesfälle 2015 wieder gestiegen, jedoch nicht in dem Ausmaß wie die Jahre zuvor.

Erstmals seit Jahren gibt es in Österreich wieder einen Anstieg bei den Drogentoten. Das geht aus dem aktuellen Bericht der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) hervor. Demnach starben im Berichtszeitraum 2015 insgesamt 153 Menschen aufgrund von akuten Intoxikationen („Überdosierung“) nach dem Konsum von Suchtmitteln gestorben. Im Jahr zuvor waren es 122 Menschen. Bei den meisten dieser Fällen waren Opiode (Heroin bzw. suchtgifthaltige Medikamente) im Spiel. Doch auch unerwartet hoch dosierte Ecstasy Tabletten haben 2015 zu einigen Todesfällen geführt. Positiv ist die Tatsache, dass die Zahl der Einsteiger/innen (15- bis 24-Jährige) in den risikoreichen Opioidkonsum weiter rückläufig ist. Laut GÖG-Bericht konsumieren aktuell zwischen 29.000 und 33.000 Personen in Österreich Drogen unter Beteiligung von Opioiden. Im Jahr 2015 waren in Österreich etwa 23.250 Personen in drogenspezifischer Behandlung. Den größten Anteil machen Personen mit Opioid-Problematik aus (etwa 19.700 Personen). Damit befindet sich ein hoher Anteil (über 60 Prozent) der Personen mit problematischem Opioidkonsum in Behandlung.


In Summe ist die Drogensituation in Österreich aber weitgehend stabil. Die laut Bericht einzige illegale Substanz mit nennenswerter Verbreitung ist nach wie vor Cannabis. Aktuelle Studienergebnisse zeigen sowohl für die Gesamtbevölkerung als auch bei Jugendlichen aber keine wesentlichen Veränderungen im Konsumverhalten. Die Einnahme von Stimulantien (insbesondere Kokain) bleibt stabil auf niedrigem Niveau. Der Konsum neuer psychoaktiver Substanzen spielt ebenfalls kaum eine Rolle.
Überaus erfreulich ist die Situation im Bereich Tabakkonsum. Hier ist die Raucherquote unter den Jugendlichen deutlich zurückgegangen. Je nach Umfrage greifen zwischen 10 und 16 Prozent der 15-Jährigen täglich zum Glimmstängel. Dieser Wert hat sich innerhalb der vergangenen zehn Jahre in etwa halbiert.

 

Die Gesundheit Österreich GmbH erstellt im Auftrag der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD) und des Gesundheitsministeriums alljährlich einen Bericht zur Drogensituation in Österreich. Der soeben erschienene Drogenbericht 2016 bietet einen Überblick über aktuelle Entwicklungen bezüglich der politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen, die epidemiologische Situation sowie Maßnahmen der Nachfragereduktion im Berichtszeitraum 2015

 

Quellen und weitere Infos:

Drogenbericht GOEG 2016

Epidemiologiebericht GOEG 2016

Gesundheit Österreich GmbH: Drogenbericht 2016 ist erschienen

SN-Artikel: Drogenbericht - Mehr Todesfälle bei stabiler Lage