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29.08.2016

Buch des Monats: Schulabbruch und Freizeitdrogenkonsum

Peter Koler et al., Schulabbruch und Freizeitdrogenkonsum: Situationsanalyse und Handlungsempfehlungen, Bozen, Frangart 2015

Auf Basis einer quantitativen (229 Fragebögen) und einer qualitativen Untersuchung (23 persönliche Interviews) haben sich unter der Koordination des Forum Prävention die Freie Universität Bozen, das Projekt streetlife.bz (Caritas) und der Verein La Strada-Der Weg in einem Forschungsprojekt mit dem Thema "Schulabbruch und Freizeitdrogenkonsum" beschäftigt.

Im quantitativen Teil des Forschungsprojekts wurden in Freizeitdrogenkonsum-Szenen Personen für die Teilnahme an der Fragebogenuntersuchung akquiriert. Im qualitativen Teil wurden Personen befragt, die bereits die Schule abgebrochen haben oder bei denen das Risiko für einen Schulabbruch hoch war, aber auch Personen, die die Schule erfolgreich abgeschlossen haben.

Die Ergebnisse zur Konsumerfahrung zeigen, dass Tabak und Cannabis vor allen anderen Substanzen rangieren. Nahezu alle Untersuchungsteilnehmer/innen hatten bereits Erfahrungen mit dem Konsum von Alkohol und Tabak, ein Großteil hat bereits einmal Cannabis konsumiert. Alkohol und Tabak werden auch von einem beträchtlichen Teil der Untersuchungsteilnehmer/innen in einer typischen Partynacht konsumiert. Knapp die Hälfte der Probanden konsumiert Cannabis in einer typischen Partynacht.

Wie beim quantitativen Forschungsteil weisen auch die qualitativen Ergebnisse darauf hin, dass Schul- und Ausbildungsschwierigkeiten durch ein multikausales Ursachenbündel mit sich wechselseitig beeinflussenden Faktoren verursacht werden. Schulabbrecher/innen leiden unter einem erhöhten Belastungsumfeld, das aus schulinternen, familiären, sozialen und strukturellen Faktoren zusammengesetzt ist. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass „in Beziehung sein“ und subjektiv positiv erlebte Beziehungen starke Resilienzfaktoren sind, die sich fördernd auf Faktoren auswirken, die vor problematischem Konsum schützen, aber auch potentiell riskante Verhaltensweisen abschwächen können.

Der Forschungsbericht kann in unserer Fachbibliothek am Institut Suchtprävention in Linz kostenlos entlehnt werden.