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11.10.2024

9. OÖ Kinder-Medien-Studie: 17 Euro pro Monat für Online-Spiele

Circa jedes dritte Kind, das Online-Spiele nutzt, greift auf kostenpflichtige Angebote zurück. Die durchschnittlichen Kosten belaufen sich dabei auf beachtliche 17 Euro pro Monat. Bild: Adobe Stock | 207964822

Am 9. Oktober 2024 wurde die 9. OÖ Kinder-Medien-Studie veröffentlicht. Die Umfrage wird abwechselnd mit der Jugend-Medien-Studie alle zwei Jahre von der Education Group im Auftrag des Landes OÖ durchgeführt und untersucht die Mediennutzung der 3- bis 10-jährigen Kinder in Oberösterreich. Für die aktuelle Studie wurden vom market Institut 500 Kinder in Oberösterreich zwischen 6 und 10 Jahren sowie 300 Eltern von Kindern im Alter zwischen 3 und 10 Jahren in persönlichen Interviews (face-to-face) befragt. Zudem wurden 200 PädagogInnen von oö. Kindergärten und Volksschulen per Telefon in die Umfrage einbezogen. 

 

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Online-Spiele vs. Offline-Spiele.
    Drei Viertel der Kinder haben Zugang zu einem Computer, den sie hauptsächlich zum Surfen im Internet und für Streaming-Dienste verwenden. Offline-Aktivitäten wie Brett- und Kartenspiele sowie Puzzles beanspruchen durchschnittlich etwa 67 Minuten pro Tag. Die digitale Unterhaltung kommt auf rund 45 Minuten täglich. Trotzdem empfinden die Kinder Online-Spiele als unterhaltsamer als klassische "Offline-Spiele". Nach der Nutzung digitaler Spiele fühlen sich viele Kinder gut gelaunt und verspüren Bewegungsdrang. Allerdings gibt auch ein Fünftel der Kinder an, sich danach oft unwohl zu fühlen.

    Interessantes Detail: Etwa ein Drittel der Kinder, die Online-Spiele nutzen, greift auf kostenpflichtige Angebote zurück, wobei die monatlichen Ausgaben auf durchschnittlich 17 Euro geschätzt werden! Lern-Apps hingegen werden meist allein verwendet, erreichen jedoch die größte wöchentliche Nutzungsreichweite unter den Kindern.
  • Lesebegeisterung ungebrochen hoch.
    Die Lesebegeisterung bei Kindern bleibt weiterhin hoch, knapp zwei Drittel greifen gerne zum Buch. Gedruckte Bücher werden den eBooks klar bevorzugt. Digitale Schulbücher werden von rund einem Drittel der Kinder, besonders von den 8- bis 10-Jährigen, als wichtig eingestuft, ebenso sehen das 50 % der Eltern so.
  • Freizeitverhalten der Kinder – draußen spielen ist und bleibt die Lieblingsbeschäftigung
    Die Freizeitaktivitäten der Kinder bleiben beinahe unverändert: Draußen spielen und Zeit mit der Familie bzw. Freund:innen verbringen bleiben die häufigsten Aktivitäten und zählen auch ganz klar zu den Lieblingsbeschäftigungen, besonders die Spiele im Freien.
  • Technische Ausstattung
    Smartphones, Fernseher und Internetzugang zählen weiterhin (auch aus der Sicht der Kinder) in vielen oberösterreichischen Haushalten zur Grundausstattung. Drei Viertel der Kinder besitzen auch selbst elektronische Geräte, vor allem Smartphones stehen hoch im Kurs und sind bei den älteren Kindern bereits weit verbreitet. Der Fernseher bleibt für Kinder ein zentrales Medium und ist bei zwei Drittel der Kinder (fast) täglich im Einsatz. Die Mehrheit der Eltern legt Wert darauf, dass Kinder im Umgang mit technischen Geräten vertraut sind.
  • Social Media & Influencer
    WhatsApp und YouTube sind schon bei Kindern im Einsatz. Die durchschnittliche Nutzungsdauer beträgt eine knappe Viertelstunde je Angebot. Der digitale Austausch kann aber mit persönlichen Treffen nicht mithalten, nur jedes 5. Kind stuft digitale Kommunikation als sehr wichtig für gute Freundschaften ein. Die Bedeutung der Influencer ist Eltern sowie Pädagog:innen durchwegs bewusst.
  • Internet & Smartphone
    Vor allem ältere Kinder haben bereits Zugang zum Internet. Auch die Mehrheit der 6- bis 7-Jährigen kann inzwischen in ihrem eigenen Zimmer online gehen. Rund die Hälfte der Eltern begleitet ihre Kinder regelmäßig beim Surfen. Gleichzeitig steigt jedoch die unbeaufsichtigte Internetnutzung. Die zunehmende Verbreitung von Smartphones unter Kindern wird von Pädagog:innen weiterhin kritisch gesehen. In den Schulen werden deshalb klare Regeln für den Umgang mit Handys und Smartphones festgelegt.
  • Digitalisierung bleibt wichtiges Thema
    Zwei Drittel der Eltern sehen die frühzeitige Vorbereitung der Kinder auf die Digitalisierung als wichtig an. Die Eltern empfinden es als wesentlich, dass Kinder Chancen und Nutzen erkennen können und verantwortungsvollen Umgang mit Programmen und Apps lernen. Vor allem wünschen sich die Eltern Informationen rund um das Thema Digitalisierung von den Schulen und Kindergärten.

 

Quelle und weiterführende Infos:

Education Group: Kinder-Medien-Studie 2024

Bild: Adobe Stock | 207964822